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Goldfische im Sportparksee

Goldfische in Naturteichen auszusetzen ist keine gute Idee: sie vermehren sich rasant und fressen gerne den Laich von heimischen Amphibien.

05.11.2024

Es war eine wunderbare Chance für die Natur: 2018 stellte man fest, dass der Unterhachinger Sportparksee undicht war. Mit nicht gerade geringen Kosten wurde die alte Folie entfernt und eine neue verlegt.
Eine Biologin kümmerte sich um die naturnahe Gestaltung des Sees und seines Ufers. Es sollte ein guter Lebensraum für Libellen, Molche und alle Teichbewohner werden. Sogar Fischlein wurden eingesetzt, Moderlieschen und Stichlinge, um den Eisvogel mit diesen Leckerbissen anzulocken.
In diesem Sommer konnten wir – Umweltamt, Bund Naturschutz und alle Freunde  des Sportparksees – uns über den Erfolg richtig freuen: Erdkröten und Grasfrösche haben den See zum Laichen genutzt, Molche und Teichfrösche haben sich angesiedelt. Das Quaken der Teichfrösche war im Sommer laut zu hören. Libellen schwirrten über dem Wasser. Das Teichhuhn brütete im Schilf versteckt, sogar Zwergtaucher haben sich angesiedelt. Fledermäuse jagten über der Oberfläche. Hier ist tatsächlich etwas Tolles entstanden: Tiere und Pflanzen, die voneinander und miteinander leben und gedeihen.


Tja, und dann, in diesem Herbst die Katastrophe: Goldfische! Von jemandem in dem Teich ausgesetzt.
Goldfische mögen zwar hübsch aussehen, aber sie sind eine Gefahr für dieses Biotop, denn sie sind so gefräßig, dass sie alles, was ihnen vors Maul kommt, fressen. Vor allem Kaulquappen und kleine Amphibien sind vor ihnen nicht sicher. Alles schmeckt ihnen, Wasserläufer, Libellenlarven, Froschlaich, Rückenschwimmer,... Da sich Goldfische auch stark vermehren, könnte der See bald leer gefressen sein. Es ist so traurig! Was können wir nur unternehmen, um die Goldfische wieder loszuwerden?
Liebe Mitbürger, bevor Sie Tiere in die Natur entlassen, erkundigen Sie sich bitte beim Umweltamt oder beim Bund Naturschutz.

Gertraud Schubert